Bewegungs- und Physiotherapie – diese Behandlungen lindern Gelenkbeschwerden
Eine wichtige Säule bei der Behandlung von Gelenkbeschwerden ist die Physiotherapie. Unter diesen Begriff, der früher landläufig als Krankengymnastik bekannt war, fallen verschiedene therapeutische Methoden: aktive Formen wie die Bewegungstherapie sowie passive wie beispielsweise Massagen, die sich jedoch gegenseitig ergänzen können.
Bewegungstherapie für starke Gelenke
Nur Gelenke, die auch beansprucht werden, können wieder funktionstüchtig werden – darüber sind sich Mediziner und Therapeuten heutzutage einig. Statt Schonung ist also Bewegung angesagt, allerdings mit sanften und stoßarmen Sportarten. Dabei ist man in den Händen eines Physiotherapeuten gut aufgehoben. Diese arbeiten mit verschiedenen Bewegungskonzepten. Ziel ist es Ausdauer, Beweglichkeit, Kraft und Koordination zu verbessern.
Zum Einsatz kommen dabei sanfte Ausdauersportarten wie Nordic Walking, Radfahren, Schwimmen oder Aquafitness, die gegebenenfalls auch unter fachkundiger Anleitung ausgeübt werden, orthopädischer Rehasport mit Fokus auf Gymnastikübungen für Beweglichkeit und Koordination sowie ein therapeutisches Krafttraining, bei dem moderat, aber gezielt bestimmte Muskelgruppen aufgebaut werden. Ein sogenanntes Medizinisches Training, vom Arzt als Krankengymnastik am Gerät (KGG) verordnet, beinhaltet beispielsweise ein Krafttraining an speziellen Reha-Geräten, mit dem muskuläre Defizite ausgeglichen und die Gelenke entlastet werden sollen.
Drei Übungen gegen Gelenkschmerzen:
Wer unter Gelenkschmerzen leidet, kann beispielsweise mit den folgenden drei Gymnastikübungen, zwei Mobilisations- und eine Kräftigungsübung, auch zu Hause trainieren – im Zweifel oder wenn dabei Schmerzen auftreten sollten, sollte dies jedoch mit dem Physiotherapeuten oder Arzt abgesprochen werden.
1. Beinpendeln:
Ausgangstellung: Auf einem Tisch sitzen oder mit einem Bein erhöht stehen (zum Beispiel auf einem Treppenabsatz oder einem dicken Buch).
Mit dem anderen Bein für 30-60 Sekunden locker aus dem Kniegelenk (Sitz) bzw. der Hüfte (Stand) nach vorne oder hinten schwingen, die Hüfte sollte dabei gerade bleiben. Bein wechseln.
2. Einbeiniges Fahrradfahren in der Luft
Ausgangstellung: Rückenlage auf einer Matte oder einer Decke.
Ein Bein anwinkeln. Mit dem anderen Bein gleichmäßig in der Luft Fahrrad fahren. Kein Hohlkreuz machen.
3. Brücke
Ausgangstellung: Rückenlage auf einer Matte oder einer Decke.
Die Beine um etwa 90 Grad anwinkeln, Füße und Knie hüftbreit auseinander. Langsam das Becken vom Boden heben, Arme neben den Körper liegen lassen. Halten.
Weitere Formen der Physiotherapie
Es gibt darüber hinaus aber noch weitere, eher passive Behandlungskonzepte, mit denen die Gelenkfunktion wiederhergestellt werden soll: Dazu zählen beispielsweise die Manuelle Therapie, Physio-Taping und Massagen.
Bei der Manuellen Therapie wendet der Physiotherapeut spezielle Handgriffe und Übungen an, um die Gelenke zu mobilisieren bzw. zu stabilisieren. Bei der Traktion werden beispielsweise sanft die Gelenkflächen voneinander gelöst, um Schmerzen zu reduzieren und die Gelenkkapsel zu entlasten, während bei der Gleittechnik die Gelenkflächen parallel zueinander bewegt werden, um das Gelenk beweglicher zu machen. Spezielle Entspannungstechniken dienen dazu, den Muskel sanft zu dehnen.
Ebenfalls zur Mobilisation wird das Physio-Taping verwendet. Bei dieser, ursprünglich in Japan entwickelten Methode werden spezielle elastische Klebeverbände auf die Haut bestimmter Körperstellen wie Rücken oder Waden geklebt. Die Tapes sollen nicht nur die Gelenke unterstützen, sondern auch Schmerzen reduzieren, die Durchblutung und den Lymphfluss aktivieren sowie die Muskelfunktion verbessern. Auf die das Gelenk umgebende Muskulatur zielen auch spezielle Massagetechniken, mit denen die Muskulatur entspannt und die Durchblutung angeregt werden sollen. Die Mobilisation der Muskeln dient dabei auch der Entlastung der Gelenke.
Ergänzend zur Physiotherapie ist es wichtig, die optimale Nährstoffversorgung für den angegriffenen Gelenkknorpel zu gewährleisten. Neben einer gesunden und ausgewogenen Ernährung kann daher die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln hilfreich sein, da man dem Körper damit auf natürliche Weise gezielt die Nährstoffe zuführen kann, die die Gelenke für ihre Funktionstüchtigkeit brauchen.